Proteinarme Ernährung (Low Protein Diet)

Proteinarme Ernährung (Low Protein Diet)

Die Low-Fat-Diät (oder auch "Low-Fat-30") Du liest Proteinarme Ernährung (Low Protein Diet) 3 Minuten

Wie sieht eine Proteinarme Ernährung aus?

Die Menge an Protein, die an einem Tag verzehrt wird, beträgt 0,4-0,8g pro Kilogramm Körpergewicht. Wichtig ist, dass die Kalorienmenge nicht reduziert wird, damit Protein nicht als Energielieferant genutzt wird. Die ohnehin geringen Mengen benötigt der Körper für wichtige Funktionen wie z.B. die Erneuerung von Strukturen und die Bildung von Hormonen, Enzymen und Antikörpern. Auch eine hohe Qualität der Proteine ist aufgrund der reduzierten Menge umso entscheidender.

 

Für wen ist die Proteinarme Ernährung Sinnvoll?

Protein zu reduzieren, wird besonders Menschen mit einer Nieren- oder Lebererkrankung empfohlen. Auch bei Störungen des Proteinstoffwechsels bietet sich eine angepasste Proteinzufuhr an, um Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Die Menge an verträglichem Protein ist dabei von der Erkrankung und dem Stadium der Erkrankung abhängig. Sie wird durch Fachkräfte wie Ernährungsmediziner*innen und/oder Ernährungsberater*innen ermittelt.

 

Warum hilft eine proteinarme Ernährung den Betroffenen?

Ziel der Ernährungsform ist es, dass möglichst wenig stickstoffhaltige Abbauprodukte (z.B. Harnstoff) im Körper entstehen. Diese fallen beim Abbau von Protein in der Leber an und müssen über die Nieren ausgeschieden werden. Sind Leber oder Nieren erkrankt, sind der Abbau und die Ausscheidung eingeschränkt, wodurch sich die giftigen Abbauprodukte im Körper anhäufen, und Beschwerden verschlimmern. Durch die Reduktion von Protein werden die Organe entlastet und die Menge an Abbauprodukten sinkt.

 

Welche Lebensmittel eignen sich für eine proteinarme Ernährung?

Da tierische Lebensmittel sehr viel Protein enthalten, eignet sich besonders eine vegane oder vegetarische Ernährung mit geringen Mengen an Ei und Milchprodukten. Hauptsächlich werden Getreide und stärkehaltige Lebensmittel verzehrt sowie Fette und Öle.

  • Reis, Nudeln, Brot, Kartoffeln, Pseudogetreide
  • Gemüse, Obst
  • Hülsenfrüchte
  • Fette und Öle
  • Kein Fisch oder Fleisch
  • Kaum Eier oder Milchprodukte

 

Welche Vor- und Nachteile hat eine proteinarme Ernährung?

Vorteile

Nachteile

·       Verzögerung des Fortschreitens von Nieren- und Lebererkrankungen (inkl. Verzögerung des Dialysebedarfs)

·       Verbesserung der Entgiftungsfunktion der Leber bei Leberinsuffizienz

·       Entlastung der Organe (Nieren und Leber)

·       Reduktion der giftigen Stoffwechselendprodukte (z.B. Harnstoff)

·       Drohender Proteinmangel mit Folgen wie Haarausfall, Blutarmut und geringere Knochendichte (Gefahr von Knochenbrüchen)

·       Ggf. auch mangelnde Aufnahme anderer Nährstoffe u.a. durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel

·       Besonders bei älteren Menschen schnellerer Muskelabbau und dadurch bedingten Kraftverlust (kann die selbstständige Lebensführung einschränken)

 

Fazit:

Eine proteinarme Ernährung ist wichtiger Teil der Therapie bei Nieren- und Lebererkrankungen sowie bei Störungen des Proteinstoffwechsels. Es ist unbedingt notwendig, die Umsetzung der Ernährungstherapie von Fachkräften (Ernährungsmediziner*in, Ernährungsberater*in) begleiten zu lassen, um eine Mangelernährung oder Verschlechterung der Beschwerden zu verhindern. Menschen, die nicht von einer dieser Erkrankungen betroffen sind, haben keine Vorteile von einer reduzierten Proteinaufnahme und würden bei der Umsetzung unnötige Einschränkungen und Risiken auf sich nehmen.